Ein Gaufest und viele wichtige Zelte

Zum 87. Gaufest des Chiemgau Alpenverbandes durften die Feldwieser Trachtler als Ausrichter ihre zahlreichen Gäste zu neun Veranstaltungen begrüßen:

Gaudirndldrahn, Gauheimatabend, Gaufestsonntag, Tanzfest und Gaupreisplatteln sind jedes Jahr feste Programmpunkte im Rahmen der Gaufestwoche, die organisiert werden müssen. Auch für den Bieranstich, den Uferlos-Abend, das Leuchtturmfestl und die Feldwieser Roas hatte der Festausschuss in den letzten beiden Jahren alles vorbereitet.

Gefeiert wurde dieses Jahr ausschließlich in den aufgebauten Zelten, da draußen der Regen Urlaub in der Feldwies machte. Im immer sehr gut besuchten Festzelt, das auf der Wiese von Familie Agnes und Sepp Utzmeier stehen durfte, herrschte während der ganzen Zeit eine hervorragende Stimmung: gut gelaunte Gäste, hervorragende Ton- und Lichtqualität von Benjamin Stadlee, süffiges Bier vom Hofbräuhaus Traunstein (eingeschenkt vom eingespielten Familie Semmelmayer-Team), gschmackige Speisen vom Festwirt Kirner und zackige Bedienungen um Resi und Manuela Bartl ließen das große Festzelt den ganzen Tag über leben.

Das Vordach und der Eingangsbereich waren zudem ein beliebter Treffpunkt für alle Generationen. Besonders beim Stehempfang und dem Totengedenken konnte hier geschützt zusammengefunden werden. Mit der Überseer Blasmusik als Festmusik sowie Alpensound, der Saustoimusik, der Frasdorfer Geigenmusi, dem Viererblech, dem Postamttrio und vielen anderen war für jeden musikalischen Trachtlergeschmack etwas dabei und demensprechend wurde getanzt und immer wieder zum Prosit angesetzt. Auch im Barzelt, dass zur späteren Stunde geöffnet war, wurde ausgiebig gefeiert und unterm Steg so manches Bargetränk genossen, während auf der Barbühne jeden Abend eine schmissige Musik für Stimmung sorgte. Die Aktiven des Vereins schlossen zum frühen Morgen die Zelte ab und bewachten alles zuverlässig.

Im Kaffee- und Kuchen-Zelt der Röckifrauen, das ebenso wie alle anderen Bereiche mit der Dekoration in See-Stimmung versetzte, wurden viele wunderbare Kuchen abgegeben und wie der Eiskaffee mit großer Freude im gemütlichen Beisammensein genossen. Rückzugbereiche waren die Helferzelte an Bar, Kaffee und Kuchen und v.a. an der Logistikstraße. Hier trafen sich die viele Mitwirkenden zu den wichtigen, außergewöhnlich gut vorbereiteten, gemeinsamen Mahlzeiten, zum Energie tanken und Besprechen.

So machte z.B. die Wettersituation Entscheidungen nötig, die im Vorfeld so nicht vorherzusehen waren und geklärt werden mussten. Es konnten weder Parkplätze noch Aufstellflächen für den Festsonntag genutzt werden. Und hier zeigte sich auch nach außen der unglaubliche Zusammenhalt der Trachtler, ihrer Freunde und des Ortes: ein Shuttle-Service wurde eingerichtet und es fanden sich innerhalb kürzester Zeit nicht nur Fahrer, sondern auch Autos.

Schon beim Aufbau der nötigen Infrastruktur für ein solches Fest waren viele Helfer gekommen, die u.a. unermüdlich gemeinsam mit Zeltmeister Eberhard ein Dach über insgesamt 4000m2 Festwiese errichteten, Böden verlegten und Materialfahrten unternahmen. Es wurde vorm Bieranstich sehr viel gescherzt und auch am letzten, 4. Tag des Abbaus, als die Sonne ein Zusammensitzen unter freiem Himmel erlaubte, ließ man Geschichten Revue passieren, lachte herzlich und so mancher war wehmütig ob des Endes des Gaufestes nach 4 Wochen intensiver gemeinsamer Zeit.

All die Unterstützung machte das Fest zu etwas ganz Besonderem: der ganze Ort hatte gezeigt, dass man gemeinsam arbeiten und feiern kann. Jeder durfte spüren, dass nur ein Gemeinsam in all den Aufgaben das Ganze entstehen lässt: ob Frühstück für die Zeltreiniger, gemeinsames Pflasterverlegen, ein liebevoll geführtes Fundbüro, täglich neu ausgerichtete und nummerierte Tische oder ein „Was kann ich tun?“ – Die Feldwieser haben eindrucksvoll gezeigt, wie Tradition, ein starkes Miteinander und lebendiges Brauchtum umgesetzt werden kann.

Belohnt wurde der GTEV „Chiemgau“ Feldwies mit einem großartigen Festsonntag: Schon am Abend zuvor hatte man entschieden den Festgottesdienst nicht auf der vorbereiteten Wiese, sondern im Zelt und somit im Trocknen zu feiern und so waren schon zum frühen Vormittag viele Trachtler im Zelt anzutreffen, die sich auf den Gottesdienst mit Pfarrer Roider und Diakon Jung freuten.

Der prachtvolle Festzug am Nachmittag, der in der einzigen Sonnenlücke der Gaufestzeit stattfinden konnte und bei dem fast 4000 Trachtler, Musikanten und Ortsvereine mitmarschierten, begeisterte und berührte die vielen Zuschauer und Mitwirkenden. Der zweite Samstagabend war mit der Feldwieser Roas der emotionale Höhepunkt. Stefan Erdmann hatte gemeinsam mit dem Trachtenverein einen Film inszeniert, der mitgestaltet wurde von Live-Auftritten aller Feldwieser Gruppierungen und in einer gemeinsamen Bühnenpräsenz mit allen abschloss.

Gezeigt und miterlebt wurden Heimatgefühle, die in die Welt getragen werden und mit der Feldwies verbinden. Ein Dankeschön von Herzen geht an alle, die die Feldwieser unterstützten: mit Tatkraft, Zeit, Material, Verpflegung oder finanzieller Zuwendung.

Ganz besonders möchte der Festverein sich bei den Großeltern bedanken, die auf die Enkelkinder daheim aufpassten, während die mittlere Generation helfen und feiern durfte!

Es war eine unglaublich scheene Zeit mit guade Leid! 

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